[1] Linguistik, speziell Wortbildung: Neue Wörter, die nicht aus den in der Sprache vorhandenen Morphemen gebildet werden; nur die erlaubten Lautverbindungen werden gewahrt.
[1] Wortschöpfungen kommen in Werbung ("Kelts" für eine Biermarke), Literatur (engl. Beispiel: "Quark" [kvɔːk] aus Joyce's Finnegan's Wake, in der Physik jetzt im Sinne von Elementarteilchen), Science fiction ("Stimic" für ein Musikinstrument), Kindersprache ("dongen" mit unklarer Bedeutung), Kindersendungen ("Urmel" = kleiner Drache) und linguistischen Experimenten (besonders bekannt: "wug" für ein vogelähnliches Tierbild) vor, werden aber nur ganz selten in Wörterbücher aufgenommen.
[1] Es gibt in der Linguistik eine Tradition, zwischen Wortbildung und Wortschöpfung zu unterscheiden: „W o r t s c h ö p f u n g besteht dagegen darin, daß Wörter aus Lautkomplexen ‚geschaffen‘ werden, die in der Sprache (noch) nicht als bedeutungstragende Elemente (Zeichen) vorhanden sind; es entstehen also neue Wortwurzeln.“❬ref❭ Wolfgang Fleischer, Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. Unter Mitarbeit von Marianne Schröder. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage., Niemeyer, Tübingen 1995, S. 264.ISBN 3-484-10682-4. ❬/ref❭
[1] „Eine große Rolle spielt die Schallnachahmung in der Kindersprache oder Ammensprache, denn nicht nur die Kinder haben solche Wortschöpfungen...“❬ref❭ Alfred Schirmer: Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des Deutschen Wortschatzes. Sechste verbesserte und erweiterte Auflage von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin 1969, S. 15. Kindersprache kursiv gedruckt.❬/ref❭
[1] „Wenn ich es auch nur für einzelne, selbsterlebte Fälle beweisen kann, bin ich doch überzeugt, daß diese Lautbilder nach Bedarf immer neu gebildet werden, daß es sich hier also um ein nicht abgeschlossenes Gebiet der Wortschöpfung handelt.“❬ref❭Elmar Seebold: Etymologie. Eine Einführung am Beispiel der deutschen Sprache. Beck, München 1981, Seite 35. ISBN 3-406-08037-5.❬/ref❭
[1] „Die Kindersprache enthält usualisierte Wortschöpfungen: »Tick-Tack« (‚Uhr‘), »Puff-puff« (‚Eisenbahn‘).“❬ref❭Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 107. ISBN 3-484-73002-1. Kursiv gedruckt: Tick-Tack,Puff-puff.❬/ref❭
[1] „Dabei tritt der Aspekt der Verständlichkeit dieser meist artifiziellen Wortschöpfungen eindeutig in den Hintergrund.“❬ref❭, Seite 274.❬/ref❭