[1] gehoben: verirrt, verstreut, weit weg vom Ursprung
[2] gehoben, übertragen: zufällig, unvorhersehbar
Herkunft
im 19. Jahrhundert von französisch bloc erratique , einer Bezeichnung für einen Findling (durch Eismassen an seine jetzige Stelle verschobener Felsblock), entlehnt; das Wort geht auf lateinisch erraticus errāticus „umhergeirrt“ zurück.❬ref❭, Stichwort „erratischer Block“.❬/ref❭
Beispiele
[1] Findlinge sind erratische Gesteine, die noch heute als Zeugen der Eiszeit gefunden werden können.
[1] „Selbst wenn es sich bei dieser ... Vermutung um einen von Kluges berühmten pseudodokumentarischen Kunstgriffen handeln sollte, hat es sicher seine Richtigkeit mit dem solchermaßen identifizierten Syndrom, haftet doch den Berichten derer, die mit dem blanken Leben davongekommen sind, in aller Regel etwas Diskontinuierliches an, eine eigenartig erratische Qualität, die so unvereinbar ist mit einer normalen Erinnerungsinstanz, daß sie leicht den Anschein von Erfindung und Kolportage erweckt.“❬ref❭ W. G. Seebald: Luftkrieg und Literatur. 5. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2005, S. 31f. ISBN 3-596-14863-4 ❬/ref❭
[2] „In Libyen ist ein populistisch-revolutionäres Regime entstanden, dessen Entwicklung im Wesentlichen von den Inspirationen seines erratischen Führers abhängt; […]“❬ref❭Volker Perthes: Geheime Gärten. Die neue arabische Welt. Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Band 477. Bonn 2005, Seite 381 ISBN 3-89331-591-8 (Originalausgabe: Siedler, München 2002)❬/ref❭
[2] „Seine krasse Fehlprognose und die erratische Orakelei vieler seiner Kollegen brachten ihn radikal zum Umdenken.“❬ref❭Miriam Olbrisch, Michaela Schiessl: Merkt mal was! In: Uni SPIEGEL 6, Dezember 2011, Seite 18-21, Zitat Seite 18.❬/ref❭