[1] Die ältesten überlieferten Formen wie Strateburgum (5. Jh.), Stratiburg (6. Jh.), Stratburgo (722), Strazburg (774), Strazburug (898), Strazburch (1032) und ähnlich lassen sich kaum anders deuten als eine Kombination aus ‚*strāta-‘ „Heerstraße“ ( ‚strāta‘, ‚strāȥa, strāȥȥa‘)❬ref❭, Sp. 905 u. 902❬/ref❭ — von (via ) stratum strāta „gepflasterte(r) (Weg beziehungsweise Straße)“ — und ‚*burg-‘ (, , burg ‘) „befestigteSiedlung“ — wohl auch „Römerstadt, Legionslager“. Dabei wäre „Legionslager an der Heerstraße“ beziehungsweise „an der Kreuzung der Heerstraßen“ eine genaue Beschreibung der Situation gegen Ende der Römerherrschaft am Rhein im 4. Jahrhundert nach Christus (siehe Grafik): Hier trafen zwei wichtige Römerstraßen, die entlang des linken Rheinufers und die vom Pas-de-Calais quer durch Gallien zum Oberrhein, aufeinander (letztere führte bis zum Jahr 263 weiter über den Rhein hinweg zur Donau)❬ref❭Die Möglichkeit einer Benennung Straßburgs nach einer Straße innerhalb der Stadt ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil es in der Altstadt bis heute keine „Straßen“ gibt: die breiteren Verkehrswege heißen auf Elsässisch-gass, die schmaleren -gässel. Dies entspricht der mittelalterlichen Verwendung von ‚Gasse‘ für „Straße im Ort“, die im Oberdeutschen bis heute üblich ist (, Band I, Seite 418)❬/ref❭. Die Benennung wäre sowohl durch freie Germanen außerhalb wie durch germanische Söldner innerhalb der Römerstadt möglich (wobei das frühe und schließlich überwiegende Auftreten der germanischen Formen in der lateinischen Überlieferung für deren häufige Verwendung auch innerhalb des Legionslagers spricht).
[2] Benannt nach der Straßburg (nach Erweiterungen und Umbauten seit dem 16. Jh. als „Schloss“ bezeichnet): „Das Schloss liegt strategisch günstig auf einem Berg oberhalb der Stadt Straßburg. Ihren Namen erhielt sie, weil sie die Straße nach Gurk beherrschte. Die Straßburg wurde 1147 als Strazburch erstmals urkundlich erwähnt.“ (Wikipedia) Weitere frühe Namensformen sind Strazburg (1155) und Strazpurc (12. Jh.).❬ref❭, Sp. 904❬/ref❭ Auch wenn sich dieser Name auf dieselben etymologischen Wurzeln zurückführen lässt wie der von Straßburg im Elsass, haben das Bestimmungswort ‚strāȥe‘ und das Grundwort ‚burc‘ hier schon den mit der Zeit und den Umständen veränderten beziehungsweise erweiterten, noch heute gültigen Sinn.
[4] Da die mittelalterlichen deutschen BesiedlerSiebenbürgens zum Teil aus dem Rheinland stammten und es ganz in der Nähe auch ein Offenburg gibt ( Baia de Arieș , ( Aranyosbánya ), könnte Straßburg am Mieresch nach der Heimatstadt der Siedler (beziehungsweise einer Stadt aus deren früheren Umgebung), also nach Straßburg am Rhein, benannt worden sein.
Synonyme
[1] Straßburg im Elsass, Straßburg i.E., Straßburg (Elsass), Straßburg am Rhein
[2] Straßburg (Kärnten), Straßburg in Kärnten, Straßburg, Kärnten, Straßburg an der Gurk, Straßburg im Gurktal
[1] St. Arbogast, Bischof zu Straßburg, kam in große Huld und Heimlichkeit mit Dagobert, König zu Frankreich; und nichts gehrte der König lieber, als oft mit ihm zu sprechen und seinen weisen Rat zu haben.❬ref❭, Bildschirm-S. 65178❬/ref❭
[1] Straßburg ist Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen: Europarat, Europaparlament, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Europäischer Bürgerbeauftragter, Eurokorps u. a. m. und versteht sich deshalb als „Hauptstadt Europas“. (Wikipedia)
[1] „Die ehemaligen Römerstädte Köln, Mainz, Worms, Speyer, Straßburg und Basel gewannen wirtschaftliche Bedeutung, seit der Warenaustausch mit Italien nicht mehr hauptsächlich über Marseille und Fos auf dem Seeweg, sondern immer mehr über die Alpenpässe abgewickelt wurde.“❬ref❭❬/ref❭
[2] Nach Errichtung der Burg 1147 war Straßburg bereits zum Sitz der Gurker Bischöfe und zum bedeutendsten Ort im Gurktal geworden. http://www.strassburg.at/geschichte.htm
[2] Straßburg (Kärnten) hat die Postleitzahl A-9341
[3] Straßburg liegt im südwestlichen Hückeswagen an der Landesstraße L68 nahe Straßweg. (Wikipedia)
[3] Straßburg (Hückeswagen) hat die Postleitzahl D-42499
[4] Aiud (dt. Straßburg am Mieresch, ung. Nagyenyed) ist eine Stadt im rumänischen Kreis Alba, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Sibiu (Hermannstadt). Sie liegt am Fluss Mureș (Mieresch). (Wikipedia)