[1] eine spezielle Geheimsprache, die zur Kommunikation unter Gaunern verwendet wird. Beinahe jede europäische Sprache hat eine Gaunersprache. Sie unterscheidet sich grammatikalisch nicht von ihrer Ursprungssprache, enthält aber einen abweichenden Wortschatz.
[1] Gaunersprachen sind so gestaltet, dass sie von zufällig zuhörenden Außenstehenden nicht verstanden werden können.
[1] „Aber natürlich gibt es in der deutschen Gaunersprache auch viele andere fremde oder doch für die Umwelt unverständliche Elemente neben und außer den jiddischen: schon im frühen Mittelalter italienische und später, in der Neuzeit, als die Napoleonischen Heere das Land durchstreiften, auch französische.“❬ref❭Salcia Landmann: Jiddisch. Abenteuer einer Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1964, S. 81.❬/ref❭
[1] „Rotwelsch bedeutete schon im Mittelalter ›unverständliche Bettlersprache‹; und es blieb Sammelbegriff für die Geheimsprachen der am äußersten Rand der Gesellschaft existierenden Gruppen - später sagte man oft einfach Gaunersprache.“❬ref❭Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 122. ISBN 3-596-26491-X.❬/ref❭
[1] „Das Rotwelsch (...) oder die Gaunersprache hat für allgemeinverständliche Begriffe so abweichende Bezeichnungen, daß es das Wesen einer Geheimsprache annimmt.“❬ref❭ Alfred Schirmer: Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des Deutschen Wortschatzes. Sechste verbesserte und erweiterte Auflage von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin 1969, S. 37. Kursiv gedruckt: Rotwelsch.❬/ref❭
[1] „Wenn überhaupt im kollektiven Sprachbewusssein das Jiddische eine Rolle spielt, dann sicherlich im Zusammenhang mit den alten Händlersprachen und dem Rotwelschen, also der alten deutschen Gaunersprache.“❬ref❭❬/ref❭