[1] bairisch, fränkisch: einer, der lästige Arbeiten für jemand anderen ohne Widerspruch erledigt, der sich herumkommandieren lässt
Herkunft
Die Herkunft des Wortes ist nicht sicher geklärt. Zehetner hält eine Übernahme aus dem Rotwelschen für wahrscheinlich, von dort sei das Wort in die bayrische Soldatensprache gelangt. Es könnte sich dabei um eine Bildung zum rumänischen Adjektiv blând „sanft, widerstandslos“ handeln, das – über eine zwischenzeitliche Entlehnung ins Ungarische und Rückentlehnung in leicht veränderter Form – auch im Rumänischen zu dem bedeutungsähnlichen bolând „Dummkopf, Depp“ führte.❬ref name=Zehetner❭, „Bolàndi, Polàndi“, Seite 76.❬/ref❭ Nach Angaben von Maas im Nürnberger Wörterbuch entstand Bolandi um 1900 als spöttische Bezeichnung für italienische Saisonarbeiter, die jegliche noch so widrige Arbeit übernahmen, in Anlehnung an ihr Grundnahrungsmittel, die Polenta.❬ref❭❬/ref❭ Dem widerspricht allerdings die Verwendung des Wortes Bolandi von Franz von Kobell im „Brandner Kaspar“, der bereits 1871 erschienen ist.❬ref name=MZ❭❬/ref❭Das Suffix -i führt Zehetner auf eine Analogiebildung zu Wörtern wie Strizzi oder Hallodri zurück.❬ref name=Zehetner❭❬/ref❭
[1] „»I bin doch der ärmste Bolandi, dahoam net in der Seligkeit, im ewigen Licht, und drunt auf Erden gemieden«“, beklagt sich der Boandlkramer des Autors Franz von Kobells Novelle »Der Brandner Kaspar und das ewige Leben«.❬ref name=MZ❭❬/ref❭